In der Filmreihe »Viva la Vulva 3« sprechen Menstruierende bis ins mittlere Alter über ihren weiblichen Zyklus bis zu den Wechseljahren. Offen und authentisch berichten die Protagonistinnen, wie sie ihre Weiblichkeit ausleben und was sie mit ihrer Vulva verbindet. Wie wurden sie aufgeklärt und wie hat sich ihre Periode im Laufe ihres Lebens entwickelt? Die Protagonist*innen wollen junge und ältere Menstruierende aufklären und aufzeigen, dass das Thema Menstruation mit all ihren individuellen Facetten kein Tabu sein sollte. Für mehr gelebte Weiblichkeit.
Die Filme:
Wandel - Im Fluss der Zeit. Ein Film zum Thema Wechseljahre
Alexandra (45) befindet sich zyklisch in der Perimenopause, also vor der Menopause, welche nur die ausbleibende Blutung bezeichnet und nicht die Wechseljahre im Allgemeinen. Sie dokumentiert mit einer Videotagebuchkamera ihre PMS-Phase kurz vor der Periode, die in den Wechseljahren intensiver geworden ist. Ihre Periode hat sich verändert, sie ist unregelmäßig und stärker. Auch wenn Alexandra in ihren Wechseljahren einen hormonellen Wandel durchläuft, möchte sie unter den Symptomen nicht leiden und berichtet von ihrem Umgang mit dieser besonderen und herausfordernden Zeit. Iris (57) ist in der Postmenopause, d.h. sie hat keine Periode mehr und empfindet die ausbleibende monatliche Blutung als Befreiung. Auch wenn sie in den Wechseljahren depressive Episoden und Schweißattacken hatte, ist sie nun dankbar für diesen neuen Lebensabschnitt, indem sie sich ganz sich selbst widmen kann. Alex und Iris möchten anderen Frauen Mut machen, keine Angst vor den Wechseljahren zu haben und betonen ihre Selbstwirksamkeit.
Vier Jahreszeiten. Ein experimenteller Film über den weiblichen Zyklus
Winter, Frühling, Sommer, Herbst, Winter - Sind diese zyklischen Jahreszeiten auch auf den weiblichen Zyklus übertragbar? Der Experimentalfilm zeigt Parallelen auf und interpretiert diesen Vergleich auf audiovisueller Ebene.
Ohne gäb´s mein Kind nicht - Ein Film zum Thema Periode nach der Geburt
Benita (24), junge Mutter eines Sohns, beschreibt in dem Film die Veränderungen ihrer Periode nach der Geburt. Sie erzählt davon, wie sich die Hormonschwankungen intensiviert haben und die Periode unregelmäßiger und teilweise stärker geworden ist. Der Alltag mit einem Baby ermöglichte nicht immer den Raum zur Vorbereitung auf die Periode, sodass die starke Blutung auch mal rote Flecken auf der Jeans hinterließ. Auch wenn sie die Periode als sehr lästig empfindet, schätzt sie diese zugleich - denn ohne Periode gäb´s ihr Kind nicht.
Es fühlt sich einfach gut an - Ein Film zum Thema Vulven-Kunst
Katharina (27) kam das erste Mal durch eine Kunstaktion mit ihrer Familie in Berührung mit dem Linoldruck. Mit ihrer Schwester kam sie auf die sehr persönliche Idee, Vulven abzubilden. Seitdem ist sie fasziniert von der Vulva und stellt verschiedene Drucke und Bilder her. Ihre Stimmungsschwankungen während ihres Menstruationszyklus verarbeitet sie künstlerisch und setzt sich so gleichzeitig mit ihrer eigenen Weiblichkeit und Vulva auseinander, die sie nun noch mehr zu schätzen weiß.
We need to talk about blood. Ein Film zum Thema Kulturelle Unterschiede
Phyllis (36) reist nach Ghana, um mit ihrer Familie über die Periode zu sprechen. Marta (32) stellt sich in Polen der konservativen Einstellung ihrer Familie, unter der sie als junge Menstruierende gelitten hat. Beide Mütter berichten von kulturellen Unterschieden im Umgang mit der Periode und zeigen, wie sie das Tabu des Themas Menstruation in der Erziehung ihrer eigenen Kinder brechen. Denn offener Austausch kann vereinen.
Just. another. Month. Ein Film zum Thema Periodenarmut
Weltweit haben mehr als 500 Millionen Frauen während ihrer Periode keinen Zugang zu Hygieneprodukten. Das betrifft vor allem die Länder des globalen Südens. Oft fehlen sowohl angemessene sanitäre Infrastrukturen in den Schulen, als auch adäquate Informationen zum Umgang mit menstrueller Gesundheit. Dieses Phänomen wird auch als Periodenarmut bezeichnet. Es führt zur Nutzung von unhygienischen Materialien, wie Blättern, Zeitungspapier oder Stofffetzen, was wiederum Infektions- und Krankheitsrisiken erhöht. In Namibia leiden viele Frauen und Mädchen nicht nur unter Periodenarmut, sondern vor allem darunter, dass die Menstruation als etwas Unreines, als Tabu betrachtet wird. Dadurch werden sie während ihrer Periode oft daran gehindert an gemeinschaftlichen Aktivitäten der Gesellschaft teilzunehmen oder komplett isoliert. Das Fehlen von Periodenprodukten und die Stigmatisierung der Menstruation untergraben das Prinzip der Menschenwürde und den Genuss grundlegender Menschenrechte. Außerdem gehören diese Faktoren zu den Hauptgründen, weshalb namibische Mädchen nicht zur Schule gehen können.
Die Dokumentarfilmerinnen Charlotte Weinreich und Rosa-Lena Lange haben zwei namibische Aktivistinnen mit der Kamera begleitet, die sich auf unterschiedliche Weise gegen die Periodenarmut in Namibia einsetzen und für die Gleichberechtigung von Frauen kämpfen. In Interviews mit namibischen Frauen und Männern beleuchten sie die unterschiedlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen der Menstruation. Dabei zeigen sie auf, welche Schwierigkeiten Frauen und Mädchen in Bezug auf menstruelle Gesundheit haben und welche kritischen sozialen Auswirkungen die weit verbreitete Tabuisierung der Periode in der Gesellschaft mit sich zieht. Preisträger Deutscher Menschenrechts-Filmpreis 2020 in der Kategorie »Non Professional«, Deutscher Jugendfilmpreis 2021 (Nominierung)
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